25 Dorfhaus Maschen

Nach dem 2. Weltkrieg stieg die Schülerzahl in Maschen durch Heimatvertriebene aus ehemaligen deutschen Ostgebieten im Jahr 1946 sprunghaft von 175 auf 376 an, weshalb die Lehrerplanstellen von drei auf sechs Pädagogen erhöht wurden, um alle Kinder unterrichten zu können. Die allgemeine Wohnungsnot in Maschen betraf besonders die Lehrerschaft der Volksschule. Um Abhilfe zu schaffen, wurde 1950 der Bau eines komfortablen Lehrerwohnhauses mit einer Grundfläche von 18 x 8,70 m mit vier Dienstwohnungen beschlossen und im Herbst 1951 ein Backsteinhaus mit weißen Sprossenfenstern und roten Dachpfannen fertiggestellt, dessen Endabnahme 1952 erfolgte.

Bereits im Oktober 1951 zogen die ersten Lehrerfamilien in die vier Wohnungen ein, für die hinter dem Haus jeweils ein 970 qm großer Garten zur Verfügung stand.

Die Gegend um das Lehrerhaus veränderte sich mit den Jahren, als die Mittelpunktschule Maschen (heute Grundschule Maschen) gebaut, 1966 eingeweiht und die Lehrergärten teilweise Parkplätzen weichen mussten. 1985 wurde durch den Rat der Gemeinde Seevetal der Entschluss gefasst, einen Um- und Ausbau zum Dorfhaus vorzunehmen, der im November 1987 erfolgreich abgeschlossen wurde.

Bald zogen eine Zweigstelle der Gemeindebücherei Seevetal, die Ortsverwaltung und eine Altentagesstätte in das entkernte, modernisierte und zu allen Seiten vergrößerte Gebäude ein, in dem sich auch das Ortsbürgermeisterinnen-Büro befindet und ein angebauter Sitzungssaal für vielfältige Veranstaltungen. Während 1997 ein Türmchen auf dem Dach des Hauses mit einem (inzwischen ausgetauschten) Zifferblatt der alten Maschener Schuluhr und ein elektrischer Antrieb mit Glocke installiert wurden, erfolgten zusätzliche Erweiterungsbauten im Jahr 2003. Nach Auszug der Bücherei-Zweigstelle nutzt die Grundschule Maschen seit 2018 die Räumlichkeiten auf der linken Gebäudeseite und im Obergeschoss (kleine Schülerbücherei, Schulmuseum und Lernwerkstatt).

Hinter dem Haus lädt seit 2016 eine Boule-Bahn zum Spielen ein, während man sich aus einer Bücher-Telefonzelle Lesestoff ausleihen kann. „Freundinnen“ heißt die Bronzeplastik der Seevetaler Künstlerin Sabine von Diest-Brackenhausen, die rechts vor dem Dorfhaus zwei umschlungene Frauen darstellt und nach Fertigstellung des Dorfplatzes 1989 errichtet wurde.

Auch wenn das Dorfhaus im Laufe der Jahrzehnte vielfach seine Funktion und sein Aussehen änderte, gehörte es immer zu den zentralen und ortsprägenden Bauwerken Maschens.