23 Vossberg

Am Alten Postweg, kurz vor der Einmündung des Feldweges von Süden aus gesehen (jetzt Unner de Bult), lag bis 1958 ein Geestausläufer Richtung Seeveniederung. Auf dieser Anhöhe befanden sich zwei bronzezeitliche Hügelgräber.

Als die Anhöhe zur Gewinnung von Sand für den Bau der Autobahn Richtung Lübeck abgetragen werden sollte, erfasste das Helms Museum in Harburg unter der Leitung von Prof. Dr. Wegewitz diese Hügelgräber archäologisch und untersuchte sie. Dabei wurden außer bronzezeitlichen Funden mehrere Brandgrubengräber und 210 Körpergräber aus der spätsächsischen Zeit gefunden und ausgegraben. Eine unbekannte Anzahl von Gräbern waren zum Zeitpunkt der Untersuchung bereits Baggerarbeiten zum Opfer gefallen.

Die Belegungszeit des Körpergrabfriedhofes erstreckt sich von der ersten Hälfte des 8. Jh. bis zu den ersten Jahrzehnten des 10. Jh. und schließt damit an die Bestattungen der Bewohner auf dem Kirchhügel in Hittfeld an (zu welchem das Kirchspiel Maschen von jeher gehörte).

Die ältesten Körpergräber, die entdeckt wurden, gehören offenbar Verstorbenen an, die noch keine Christen waren (Süd-Nord-Ausrichtung, Gräber mit teilweise üppigen Beigaben). Jüngere Gräber sind christlich geprägt (West-Ost-Ausrichtung ohne größere Beigaben). Ein Beerdigter bekam seine Waffenausrüstung mit in sein Grab (Nr. 200). Es handelte sich um Sax (einschneidiges Hiebschwert), Lanze, Schild, Messer sowie weitere Beigaben. Auch Frauengräber waren teilweise mit Schmuckstücken, wie z.B. Halsketten reich ausgestattet.

Der Friedhof steht im zeitlichen Zusammenhang mit Siedlungsfunden im Ortskern von Maschen.