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Mascher Moor
Das Mascher Moor ist bis auf kleine Restflächen 1970 anlässlich des Baus des Rangierbahnhofs unwiederbringlich vernichtet worden. Der jetzige „See“ im Mascher Moor entstand, als Sand für die Aufspülfläche zur höher aufgebrachten Bahnhofsfläche entnommen wurde. Das Moor wurde früher von den alten Maschern als Viehweide und zum Torfstechen genutzt, ursprünglich gemeinschaftlich, später wurde das Moor nach und nach unter die berechtigten Höfe aufgeteilt.
Um 1714 wurde dann das „Moorland“ unter den Höfen mit den späteren Hofnummern 1 bis 18 aufgeteilt. Zunächst war von den Bauern beabsichtigt worden, diese Flächen als Ackerland herzurichten. Weil aber für das Ackerland eine Steuer zu entrichten gewesen wäre (eine Kontribution zur Unterhaltung des stehenden Heeres), gaben die Mascher in diesem Fall das mühsame Rodungsunterfangen auf und nutzten das Land weiterhin als Weide und zur Torfgewinnung. (Zitat des Altenteilers auf Hof Nr. 6, Hans Schütte: “Ehe ich für das Land Kontribution zahle, würde ich lieber mein bestes Pferd im Stall verrecken lassen“.)
Ein Streifen Land zwischen diesen Wiesenflächen und der alten Ackerfeldmark blieb weiterhin als Weide- und Viehdrift in gemeinschaftlicher Nutzung, bis die meisten Gemeindeweiden 1823-29 zwischen den Berechtigten aufgeteilt wurden. Diese Fläche heißt „Achteröberhei´“, also „Hinter der Überheide“ (Acker beim Osterfeuerplatz und der Mascher Schützenstraße). Auch ans eigentliche Moor angrenzende Gebiete sind 1823-29 aufgeteilt worden, die teilweise bereits seit sehr langer Zeit als Waldfläche von bestimmten Höfen benutzt wurden und mit Weiderechten der gesamten Dorfschaft belastet waren: „Im Knick“ = Nr. 17 und „Die Domhorst“ = Nr. 7 und 12, sowie die Halbhöfe Nr. 14 bis 18).
1766 erfolgte die Aufteilung der Moorweiden. Um 1770 herum war bereits die heute noch größtenteils bestehende Moorfläche östlich des Sees bis an die Gemarkungsgrenze zu Fachenfelde aufgeteilt und zwar unter Beteiligung der zehn Brinksitzerstellen (d.h. kleinere Bauernstellen ohne eigenes Land, die während des 17. und 18. Jh. neu gegründet wurden). Die übrigen Moorflächen, das „Große Moor“ und das „Birkenmoor“ wurden nach 1829 noch gemeinschaftlich genutzt und erst 1968-69 unter Beteiligung der Brinksitzerstellen aufgeteilt. Das Birkenmoor ist gänzlich vernichtet worden, während das große Moor (heute „Große Kuhlen“ genannt) als wertvolles Biotop noch existiert.
Ein Teil (Flurname: im Fuhrenkamp) gehört noch heute der Forstgemeinschaft Maschen, der früheren Realgemeinde, zu der die Rechtsnachfolger der 18 alten Höfe gehören. Die gemeinschaftlich abgetorften Flächen wurden danach teilweise als Acker benutzt (z.B. „Himtenmoor“) und anschließend wieder als Viehweide genutzt.